Donnerstag, 17. März 2016

Tag 5: Corfe Castle und Kimmeridge (oder wieso ich jetzt ein neues Passfoto brauche)

Da ich gestern Abend so richtig richtig kaputt war, stelle ich schon wieder keinen Wecker. Ein wolkenfreier Himmel beschert in der Regel ja auch keine spektakulären Sonnenaufgänge. 
Um halb 8 quälte ich mich aus dem Bett nur um festzustellen, dass ich zu den Halsschmerzen nun auch erkältet war und Muskelkater hatte ich auch. Grossartig.
Ein Tee und 3 Kaffee später packte ich mein Zeugs ins Auto und fuhr zum Supermarkt. Lutschtabletten und Nase-frei-Tabletten kaufen und direkt einwerfen. So, nun kann der Tag beginnen. 

Wie bereits erwähnt, war es wolkenlos und die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel. Somit hatte ich keinen Grund, die Kamera schon auszupacken. 
Ich fuhr wieder Richtung Osten, das Corfe Castle war das Ziel. Dort kam ich mit links 45min später auch an. Ich parkte, stieg aus und vom Castle her ertönte bereits ein Riesengeschrei. Oh je. Schulausflug. Und nicht nur einer. Das zerfallene Schloss ragte in den blauen Himmel und etwas entmutigt durch den Lärm, nahm ich dennoch den Fussmarsch dorthin auf mich. Ich meine, was hätte ich sonst um diese Tageszeit bei diesem Wetter besseres tun können? Also gabs etwas Sightseeing. Zu dokumentarischen Zwecken, damit ich hier auch noch was zeigen kann, hab ich das eine oder andere Bild geschossen. Wenn ich ja schon da war.  Das Dörfchen Corfe Castle ist übrigens bildhübsch, mit alten englischen Häuschen und engen Gassen. Aber meine Fotomotivation war im Schloss liegen geblieben.






Nach der Schlossbesichtigung schaute ich erst mal auf die Landkarte. Eigentlich wollte ich ja zum Durdle Door. Aber Kimmeridge lag näher. Ich hatte mir den Ort vorher gemerkt, weswegen, weiss ich gar nicht mehr so genau. Also fuhr ich die kurze Strecke dorthin und wollte auch brav Parkgebühren bezahlen. Ich fand nur keinen Automaten. Wenigstens etwas gespart, nach den 3 PP-Gebühren Pfund beim Schloss.
Ein erster Blick in die Bucht liess mein Herz höher schlagen. Steinformationen, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Von weitem. Ich wagte heimlich zu hoffen.... Schnell packte ich mein Picknick und mein Fotozeugs und lief runter an den Strand. Und ich wurde nicht enttäuscht. Yesssss... hier würde ich den Rest des Tages verbringen, das war schon mal sicher. Doch erstmal picknickte ich gnüsslich an der Sonne und lauschte den Wellen und dem Wind. Anschliessend packte mich die Neugier und ich erkundete die gesamte Bucht auf der Suche nach Motiven. Leider war ein Teil wegen des Militärs gesperrt. Aber ich wusste schon genau, zu welchen Steinformationen ich bei Sonnenuntergang gehen würde. Nur galt es bis dahin noch ein paar Stunden rumzubringen...

Und so lief ich mit Sack und Pack den Hügel hinauf zu einem kleinen Turm. Die steile Treppe verlangte mir einiges ab. Dafür gibts einen Knackhintern;-) Und weil es so ein schönes, wolkenfreies, unfotogenes Wetter war (das hatten wir doch schon mal??? ), wanderte ich dem Küstenpfad entlang, besser gesagt die Hügel hinauf und wieder runter, Richtung Osten. Und damit auch die zweite Gesichtshälfte Farbe abkriegte, drehte ich um und lief wieder denselben Weg zurück. In Gummistiefeln, wohlgemerkt....

Endlich stand die Sonne etwas tiefer und das Licht wurde wärmer. Die Kamera durfte also auch wieder an die frische Luft. Wolken fehlten zwar, dafür konnte ich mich umso besser auf die verschiedenen Vordergründe konzentrieren.














So langsam musste ich wieder zurücklaufen, um die Sonne noch zu erwischen. Und mir blieb fast das Herz stehen, als ich einen Fotografen mit Stativ auf MEINEM Felsen stehen sah. Grmpf. Mist. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ich stellte mich frech neben ihn, war damit aber gar nicht am richtigen Ort. Ich wollte viel weiter auf die Felsen. Mit den Gummistiefeln ging das problemlos. Aber da wäre ich ihm ins Bild geraten. hmmmm... Ich fragte ihn, wie weit ich gehen könne, so konnte ich doch noch etwas nach vorne. Aber nicht genug. Nun gut, es hatte ja eh keine Wolken..... 





Nach dem Sonnenuntergang verabschiedete sich der Rothaarige zum Glück und ich stampfte auf die glitschigen Felsen. Die anderen Fotografen ignorierte ich einfach. 




Aber mein schlechtes Gewissen liess mich nach ein paar Fotos nach einem anderen Vordergrund suchen. Und siehe da, so entstanden diese Bilder. Keine Dramatik am Himmel, aber dafür hatte sich ein ganz sanftes Rosa über die ganze Bucht gelegt. Auch schön.




Wieder mal beim zweitletzten Foto ist dann wieder was passiert. Ich nahm den Filter weg zum Fokussieren und wo kann man den am besten ablegen? Ja eben, man (frau) klemmt ihn zwischen die Zähne. Und schon machts Knacks. Aber nein, nicht der Filter, der Zahn ist ab!! (Ich kann meine Mutter schon hören.....) Ok, vielleicht nicht gerade der ganze Zahn, aber ein Teil meines Vorderzahnes habe ich verloren. Unsexy :-(
Es war nun auch an der Zeit, zusammenzupacken. Das Licht war weg, der Heimweg lang. Aber schön wars trotzdem.

Highlight des Tages: Dass mein Hotel über Nacht den Namen gewechselt hat. Alle Strassenschilder, alle Parkplätze etc. Nur ich weiss nix davon.

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